Der braune Abt von Mariannhill
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Der braune Abt von Mariannhill
Bruder Nivard Streicher war ein Genie in der Kutte; ein »selfmade-man « sondergleichen. Seine Explorationen in bislang missionarisch nicht-erschlossene Regionen waren waghalsige Abenteuer. Sein Lebenswerk wirkt weiter – nicht zuletzt in den imposanten Kirchenbauten, die seine Handschrift tragen. Es sind »betende Hände« aus Stein und Mörtel, die den Mariannhiller Missionsbruder auch für kommende Generationen in guter Erinnerung halten werden.
Er stammte aus Erding bei München und war gelernter Schreiner als er sich dem Team des Trappisten-Priors Franz Pfanner anschloss. Der holte ihn nach Natal und binnen weniger Jahre war Bruder Nivard, wie er jetzt genannt wurde, der bekannteste Mönch am Kap der Guten Hoffnung. Er baute Brücken, Schulen, Hospitäler, Staudämme, Kirchen; er installierte Turbinen, Getreide- und Sägemühlen; reparierte Dampfmaschinen, auch und immer häufiger für weiße Farmer und Geschäftsleute; er schrieb Expertisen über Land- und Forstwirtschaft, über Werkunterricht und Ziegelbrennen. Er war die »rechte Hand« der Äbte von Mariannhill und lebenslanger Freund Franz Pfanners. Die Regierung von Natal stellte ihm einen Freipass für die Eisenbahn aus – lebenslänglich. Als zahlreiche Missionare während des Ersten Weltkriegs interniert wurden, konnte er sich überall im Land frei bewegen.
Bruder Nivard Streicher war ein Genie in der Kutte; ein »selfmade-man « sondergleichen. Seine Explorationen in bislang missionarisch nicht-erschlossene Regionen waren waghalsige Abenteuer. Sein Lebenswerk wirkt weiter – nicht zuletzt in den imposanten Kirchenbauten, die seine Handschrift tragen. Es sind »betende Hände« aus Stein und Mörtel, die den Mariannhiller Missionsbruder auch für kommende Generationen in guter Erinnerung halten werden.
Von Pater Adalbert Balling CMM - 336 Seiten